Küche ausmisten und entrümpeln - So geht's

Oliver Karthaus | Lesedauer: 5 Minuten | 08.09.2022

Deko, Küchengeräte, Schüsseln, Zutaten: Im Laufe der Jahre sammelt sich in der Küche so einiges an. Und je mehr sich ansammelt, desto schwieriger ist es, Ordnung und alles sauber zu halten. Spätestens wenn alle Schränke und Regale überquellen, ist es an der Zeit, die Küche zu entrümpeln. Das schafft nicht nur neuen Platz, sondern wirkt auch befreiend. Lesen Sie, wie Sie Ihre Küche durch Ausmisten aller überflüssigen Dinge auf Vordermann bringen und sich damit selbst etwas Gutes tun.

Wie putzt man die Küche richtig

Wie fange ich an, die Küche zu entrümpeln?

Wer kennt das nicht? So oft hat man es sich schon vorgenommen, die Küche auszumisten, doch angesichts der vielen Arbeit resigniert und es auf ein anderes Mal verschoben. Ja, das Entrümpeln und Einführen einer neuen Küchenordnung ist anstrengend. Es gibt jedoch ein paar Tricks, die Ihnen dabei die Arbeit erleichtern. Wichtig: Nehmen Sie sich nicht alles für einen Tag vor, sondern teilen Sie sich das Aufräumen über mehrere Tage oder Wochenenden ein. Orientieren Sie sich dabei an verschiedenen Kategorien von Gegenständen, die sich in der Küche befinden:

  1. Lebensmittel

  2. Gebrauchsgegenstände

  3. Große Küchengeräte

  4. Kleine Küchenhelfer

  5. Deko & Co.

Aus hygienischen Gründen sollten Sie mit dem Ausmisten der Lebensmittel und Vorräte beginnen. Anschließend können Sie sich die Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Kochtöpfe, Geschirr, Besteck und Gläser / Tassen vornehmen. Danach kommen große Küchengeräte und kleine Küchenhelfer wie Pürierstab oder Elektromesser an die Reihe und schließlich Deko-Gegenstände, Verbrauchsmaterialien wie Servietten.

Tipp: Nutzen Sie das Entrümpeln zur gründlichen Reinigung aller Schränke und Regale. Nehmen Sie zuerst alle darin enthaltenen Gegenstände heraus und stellen Sie sie auf die Arbeitsplatte. Wischen Sie den Schrank oder das Regal gründlich aus (auch in den Ritzen).

Im nächsten Schritt sortieren Sie den Inhalt des Schranks. Hierbei hat sich das sogenannte 3-Kisten-System bewährt. Stellen Sie 3 Kisten auf, in die Sie die jeweiligen Gegenstände einer Kategorie einsortieren:

  • Kiste 1: Hier kommt alles hinein, was Sie behalten möchten.

  • Kiste 2: In diese Kiste kommen Gegenstände, die Sie verschenken / spenden oder verkaufen möchten.

  • Kiste 3: Diese Kiste dient als Abfallbehälter zur Entsorgung aller nicht mehr benötigter Gegenstände oder abgelaufener Lebensmittel.

Was kann ich in der Küche ausmisten?

Lebensmittel

Sowohl im Kühlschrank als auch im Vorratsschrank haben sich beim Ausmisten die gleichen Prinzipien als hilfreich erwiesen. Kontrollieren Sie die Lebensmittel einzeln auf ihr Mindesthaltbarkeitsdatum. Abgelaufene Produkte, die Sie auch nicht mehr verzehren möchten, entsorgen Sie direkt. Das gleiche gilt für noch haltbare und ungeöffnete Produkte, die nicht (mehr) Ihrem Geschmack entsprechen. Vielleicht gibt es für diese Lebensmittel aber noch eine Alternative: Möglicherweise freut sich jemand anderes über die Pralinen vom letzten Geburtstag oder das Kräuteröl, das Sie nicht mögen? Bevor es in den Abfallbehälter wandert, fragen Sie lieber in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis nach.

Angebrochene Verpackungen mit (noch) haltbaren Lebensmitteln können Sie in praktische Vorratsbehälter umfüllen und mit Lebensmitteletiketten beschriften. Je nach Art der Lebensmittel und Behälter verlängert das die Haltbarkeit und spart Platz durch praktisches Aufeinanderstapeln.

Gebrauchsgegenstände

In vielen Haushalten nehmen Töpfe und Pfannen einen Großteil des Platzes in Schränken weg. Dabei werden in den seltensten Fällen alle benötigt. Überlegen Sie kritisch, wie viele und welche Töpfe und Pfannen Sie wirklich regelmäßig benutzen. Diese behalten Sie, dazu noch 1-2 große Töpfe und Pfannen für den Fall, dass Besuch kommt. Den Rest können Sie getrost entsorgen oder verschenken.

Das Gleiche gilt für Geschirr, Besteck, Gläser und Tassen. Fast immer reichen zwei Geschirr-Sets (eines für jeden Tag und eines für besondere Anlässe). Einzelne Geschirrteile, vor allem solche mit Sprüngen, sollten Sie gleich entsorgen und maximal 10-12 Gedecke aufheben. Tassen sind beliebte Mitbringsel, deshalb sind sie in den meisten Haushalten zuhauf zu finden. Wirklich in Gebrauch sind aber meist nur einige wenige. Um Platz zu sparen und sich von Unnötigem zu trennen, sortieren Sie aus. Reservieren Sie ein Regalbrett nur für Tassen und verschenken oder spenden Sie die, die nicht mehr hineinpassen.

Große Küchenhelfer

So vermeintlich dringend sie irgendwann einmal benötigt wurden, in vielen Haushalten stehen große Küchengeräte wie Popcornmaschine, Brotbackautomat oder die Eismaschine nur herum. Dabei belegen sie wertvollen Stauraum, der für kaum benutzte Staubfänger zu schade ist. Wenn Sie eine Küchenmaschine innerhalb der letzten 12 Monate überhaupt nicht genutzt haben, kann sie getrost weg. Je nach Zustand des Geräts können Sie es entsorgen, spenden, verschenken oder (zum Beispiel auf einem Flohmarkt oder online) verkaufen. Geräte, die Sie tatsächlich - wenn auch nur selten - nutzen, finden vielleicht im Keller oder im Vorratsraum einen besseren Platz.

Kleine Küchenhelfer

Leeren Sie einmal alle Küchenschubladen aus, in denen Sie neben Besteck verschiedene Küchenutensilien aufbewahren. Wissen Sie noch, wofür die einzelnen kleinen Helfer überhaupt zu gebrauchen sind? Lohnt es sich, den Kirsch-Entsteiner oder die Muskatnuss-Reibe zu behalten? Wenn Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage unsicher sind, zählen Sie, wie oft Sie das Utensil in den letzten 5 Jahren verwendet haben? Überhaupt nicht? Dann kann es weg. Das Gleiche gilt für den Pürierstab, Smoothie-Mixer und das Elektromesser und Ähnliches. Stimmen Sie Ihre Küchengeräte auf Ihre tatsächlichen Gewohnheiten ab und nicht auf die neusten Küchentrends oder gut gemeinte (aber nie realisierte) Vorsätze.

Plastikdosen und andere Vorratsbehälter sind sehr praktisch. Doch zu viele Behälter und Dosen nehmen auch viel Platz weg. Sortieren Sie deshalb auch hier kritisch aus und beschränken sich auf 6-8 Stück. Achten Sie darauf, dass einige mit Deckel dabei sind und andere, die sich zum Einfrieren eignen. Bevorzugen Sie grundsätzlich Exemplare, die sich gut stapeln lassen.

Verbrauchsmaterial, Deko & Co.

Optisch fragwürdige, verblichene oder durchlöcherte Geschirrtücher sind in einer Küche fehl am Platz. Nutzen Sie sie entweder als Putzlappen oder entsorgen Sie sie. Können Sie sich nicht entscheiden? Dann fragen Sie sich, ob Sie diese Tücher auch präsentieren würden, wenn Besuch kommt. Wenn nicht, dann weg damit! Vielleicht ist das auch eine gute Gelegenheit, sämtliche Geschirrtücher auszutauschen und die Küchenhaken mit neuen Tüchern in bunten Farben zu bestücken. So setzen Sie gleichzeitig fröhliche Akzente in Ihrer Küche.

Im Schrank unter der Spüle stapeln sich typischerweise Putzmittel aller Art. Und seien Sie ehrlich: Tatsächlich nutzen Sie hiervon maximal 3 verschiedene Produkte. Tun Sie sich einen Gefallen und entsorgen Sie den Rest. Behalten Sie Universal- oder Multifunktionsreiniger, die Sie für verschiedene Zwecke einsetzen können. Dann sind Sie für das nächste Saubermachen bestens gewappnet. Tipp: Aus hygienischen Gründen sollten Sie auch Ihre abgenutzten Putzlappen und Schwämmchen entsorgen und stattdessen Mikrofasertücher verwenden. Sie sind besser zu waschen, dadurch auch hygienischer und lassen sich häufiger wiederverwenden.

Überdenken Sie auch Ihren Vorrat an Servietten, Zubehör (z. B. Muffinförmchen), Kerzen und Tischdeko sowie Tragetaschen. Insbesondere Letztere finden sich oft dutzendweise in der Küche oder im Vorratsraum. Beschränken Sie sich auf 12 Stück und verschenken Sie den Rest. Auch damit kommen Sie gut durchs Einkaufsjahr!

Wie schafft man richtig Ordnung in der Küche?

Damit die neue Küchenordnung die nächsten Tage und Wochen übersteht, ist es sinnvoll, die Küche systematisch einzuräumen. Folgen Sie dabei der Logik nach der Häufigkeit des Gebrauchs. Mit anderen Worten: Stellen Sie Dinge, die Sie häufig verwenden, nach vorne und Gegenstände oder Lebensmittel, die seltener benötigt werden, weiter nach hinten. Wenn Sie nicht mehr die Originalverpackung verwenden, beschriften Sie alles mit Lebensmitteletiketten, sodass Sie sich Inhalt und Mindesthaltbarkeitsdatum nicht merken müssen.

Sortieren Sie Küchengeräte und Utensilien thematisch, also zum Beispiel alles, was Sie zum Backen benötigen wie Rührgerät, Kuchenformen, Tortenringe und Ausstechformen für Plätzchen zusammen. Das erspart Ihnen eine umständliche Suche und lange Wege.

Nutzen Sie freien Platz an den Wänden aus, indem Sie kleine Küchenhelfer wie Pfannenwender, Schneebesen und Pizzaroller an Küchenhaken aufhängen.

Warum Entrümpeln gut tut?

Entrümpeln tut gut, weil es von unnötigem Ballast befreit. Alles, was wir seit Jahren mit uns herumschleppen oder daheim horten, obwohl wir es gar nicht in Gebrauch haben, wird schnell zur Belastung. Für manche Menschen ist das Nicht-Loslassen sogar erdrückend und das Entrümpeln eine echte Befreiung. Nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Die Entscheidung zu treffen, sich von Unnützem zu trennen, bringt Ordnung und neuen Freiraum.

Übrigens: Wer regelmäßig ausmistet, wird nicht nur feststellen, dass das Arbeiten in einer aufgeräumten Küche mehr Spaß macht. Dank der besseren Übersicht durch Lebensmitteletiketten, Vorratsbehälter & Co lässt sich auch die Lebensmittelverschwendung eindämmen, denn die Lebensmittel bleiben im Blick und werden zeitnah verbraucht. Und gleichzeitig werden Doppeleinkäufe seltener, da Sie sofort sehen, was Sie noch im Vorrat haben. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld.

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