Tierabwehr im Garten: So werden Sie ungebetene Besucher wieder los

Larissa Köberlein | Lesedauer: 6 Minuten | 06.09.2022

Die Hinterlassenschaften von Katzen und Hunden empfindet nicht jeder als normal, ebenso ärgert man sich oft über Schnecken, die sich die mühsam gezogene Gemüseernte einverleiben. Ameisen bevölkern die geliebte Sonnenterrasse. Mäuse knabbern alles an, was sich im Gartenhaus befindet. Und Marder im Garten sind häufig für erhebliche Schäden an der Gartenanlage verantwortlich. Viele Gärtner versuchen daher, den hartnäckigen Besuchern auf den Leib zu rücken. Sie können verschiedene Produkte zur Tierabwehr online kaufen. Wir stellen hier zudem einige bewährte Hausmittel vor.

Tierabwehr im Garten

Welche Tiere kann ich aus dem Garten vertreiben?

Mit den richtigen Tricks und etwas Ausdauer lässt sich praktisch jedes Tier vertreiben. Dazu zählen die häufigsten ungebetenen Gäste wie:

Hunde, Katzen, Ameisen, Schnecken, Marder und Mäuse.

Glücklicherweise gibt es für die Tierabwehr im Garten viele natürliche, umweltfreundliche und tierschonende Hausmittel. Niemand muss mehr zur giftigen Chemiekeule greifen. Denn heute wissen wir, dass diese nicht nur die ungebetenen Gäste, sondern auch viele andere Tiere in Mitleidenschaft ziehen. Außerdem können Sie sogar eine Gesundheitsgefahr für Menschen, z. B. Kinder, darstellen.

Wie werde ich unerwünschte Tiere in meinem Garten am besten los?

Eins vorweg: Es gibt kein Patentrezept. Jedes Tier ist anders. Wenn Sie jedoch etwas über die Vorlieben und Gewohnheiten der Tiere wissen, haben Sie gute Karten, Ihren Garten bald wieder für sich zu haben.

So vertreiben Sie Katzen aus ihrem Garten

Von den deutschlandweit 15 Millionen Katzen sind viele frei. Zäune und Mauern stellen für die Samtpfoten kaum ein Hindernis dar. Deshalb kann es passieren, dass die Tiere für so manch einen Gartenbesitzer zum Ärgernis werden.

Gut zu wissen: Katzen und Gesundheit

Katzen können Krankheitserreger wie die Toxoplasmose übertragen, die besonders gefährlich für Menschen mit Immunschwäche und für Schwangere ist. Falls dies auf Sie zutrifft, sollten Sie sich über die Tierabwehr in Ihrem Garten kümmern.

Katzen kennen kann helfen

Wenn Sie Katzen von Ihrem Grundstück fernhalten möchten, ist etwas Vorwissen nützlich: Die Samtpfoten lieben weiche, trockene Erde, in die sie ihre Geschäfte vergraben können. Frisch geharkte Blumen- und Gemüsebeete sind deshalb eine willkommene Toilette.

Katzenschreck Rindenmulch

Die feinen Katzennasen reagieren auf den Geruch von Rindenmulch recht sensibel. Die zerkleinerte Rinde von Bäumen ist im Gartencenter oder Baumarkt erhältlich. Positiver Nebeneffekt:  Sie tun gleichzeitig ihren Pflanzen etwas Gutes, denn Rindenmulch schützt den Boden vor dem Austrocknen und hält Unkraut fern.

Alternative Tierabwehr im Garten

Sie können Reisig, Kieselsteine oder geschnittenen Rasen zum Abdecken der Beete verwenden. Das erschwert den Tieren die Suche nach einem geeigneten Platz, um ihre Geschäfte zu vergraben.

Gewürze und ätherische Öle

Katzen haben einen fantastischen Geruchsinn. Wenn Sie wissen, wo die ungebetenen Samtpfoten ihre Lieblingsplätze in Ihrem Garten haben, verteilen Sie dort einfach etwas von einem der folgenden Gewürze:

  • Pfeffer

  • Chilipulver

  • Gewürznelken oder Nelkenöl

  • Minzöl

  • Knoblauch

Diese mögen Katzen nämlich überhaupt nicht!

Mit Mutter Natur gegen Katzen

Sie können als Tierabwehr für Katzen in Ihrem Garten auch eine kluge Bepflanzung aus den Beeten nutzen. Die Natur hält einige Arten bereit, die sich zur Katzenabwehr eignen. Während der Duft für Menschen oft gar nicht wahrnehmbar ist, halten viele aromatische Gewächse Katzen auf Abstand.

Dazu gehören:

  • Harfenstrauch (Plectranthus ornatus)

  • Weinraute (Ruta graveolens)

  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

  • Pfefferminze (Mentha)

  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

  • Currykraut (Helichrysum italicum)

Tierabwehr im Garten

Schnecken loswerden: Umweltfreundlich gegen die gefräßigen Schleimer

Kennen Sie das? Am Morgen war das Beet nicht wiederzukennen! Über Nacht haben sich Schnecken durch Salatköpfe gefressen und ganze Blumenbeete vertilgt. Aber auch Schnecken lassen sich ohne chemische Gifte umweltfreundlich bekämpfen. So verhindern Sie Schnecken-Schäden an Ihren Pflanzen auf eine ganz natürliche Art.

Schnecken mit Gerüchen vertreiben

Das mögen Schnecken nicht:

  • Knoblauch

  • Zwiebeln

  • mediterrane Kräuter

Nicht gefährdet im Garten sind daher der Zierlauch sowie im Kräuterbeet Lavendel, Rosmarin, Kapuzinerkresse und Thymian. Wenn Sie beispielswiese Thymian ringförmig rund um das Gemüsebeet pflanzen, hält das die meisten Schnecken auf Distanz.

Achtung: Basilikum schmeckt den Schädlingen dagegen besonders gut!

Tierabwehr im Garten

Ein Fall für die Mäusepolizei – Tierabwehr für kleine Nager

Mit ihren großen Ohren und den schwarze Knopfaugen sind Mäuse ziemlich niedlich. Trotzdem treiben sie Haus- und Gartenbesitzer manchmal zur Verzweiflung. Schließlich knabbern sie alles an, was ihnen in die Quere kommt. Da stellt sich die Frage: Was hilft, die Nager in die Flucht zu schlagen?

Mäuse sind mit besonders feinen Nasen ausgestattet. Das hilft ihnen bei der Futtersuche. Eine Eigenschaft, die Sie nutzen können, um sie zu vertreiben.

Pfefferminz, Essig & Co.

Besonders empfindlich reagieren die Nager auf Pfefferminzöl und Essig. Beides können Sie in kleinen Schalen an ihren Lieblingsstellen platzieren. Allerdings gewöhnen sich die frechen Nager auch leicht daran.

Etwas effektiver sollen gebrauchtes Katzenstreu, Pfeffer- und Chilipulver sein. Letzteres können Sie an den Laufwegen der Mäuse ausstreuen.

Tierabwehr im Garten

Marder: Nicht nur bei Autobesitzern unbeliebt

Ein Marder kann die Gartenanlage ziemlich in Mitleidenschaft ziehen. Deshalb versuchen viele Gärtner, den hartnäckigen Marder mit geeigneten Tierabwehr-Mitteln zu vertreiben.

Hilfe von Hund und Katze

Um einen Marder zu vertreiben, holen Sie sich Hilfe von Ihrem Haustier:

Bündeln Sie Hunde- und Katzenhaare (z. B. in einem Nylonstrumpf) und verteilen Sie diese an den Stellen, an denen Sie den Marder gesehen haben.

Alufolie

Legen Sie Alufolie aus. Die Tiere mögen die dadurch entstehende Unruhe nicht und ergreifen die Flucht.

Gut zu wissen: Alle Hausmittel haben meist nur eine vorübergehend abschreckende Wirkung bei Mardern. Dauerhaft vertreiben dagegen nur harmlose Stromschläge (ähnlich einem Weidezaun) den Marder.

Tierabwehr im Garten

Ameisen loswerden: Unbeliebtes Krabbelvolk

Immer mehr Hobbygärtner setzen bei der Schädlingsbekämpfung auf natürliche, unkomplizierte Hausmittel sowie auf Insektenfallen. Wenn Sie Ameisen im Garten bekämpfen wollen, setzen Sie auf:

  • Backpulver oder Natron

  • Kupfer

  • Zimt

Die Ameise – Nützling oder Schädling?

Im Prinzip sind Ameisen nützlich, wenn sie ihre Nester nur nicht immer an unerwünschten Stellen bauen und außerdem Handlangerdienste in Blattlauskolonien verrichten würden! Sie hegen und pflegen die Schädlinge nämlich, um an deren süßliche Ausscheidungen zu kommen.

Ameisen umziehen

Wo Ameisen stören, gibt es ein ganz einfaches und vor allem schonendes Hausmittel: Füllen Sie einen Blumentopf mit lockerer Erde und etwas Holzwolle und stellen Sie ihn einfach auf das Nest. Innerhalb einer Woche ziehen die Ameisen mit Begeisterung ein. Den Topf samt krabbelndem Inhalt können Sie dann dorthin bringen und auskippen, wo die Tiere in Ruhe leben können.

Tierabwehr im Garten

Ultraschall als Tierabwehr im Garten

Tiere hören meist erheblich besser als Menschen. Dies macht sich die Ultraschalltechnik zunutze. Mit einem elektronischen Katzenschreck lassen sich nicht nur Katzen verjagen, sondern auch Hunde, Hasen, Marder, Füchse und andere Kleinsäugetiere. Trotz der aufwendigen Technik sind die Geräte im Handel meist schon ab 30 Euro erhältlich. Es gibt sie batteriebetrieben.

Gut zu wissen: Denken Sie immer daran, dass viele andere Tiere das Ultraschallsignal als unerträglichen Lärm empfinden. Mit solchen Geräten beeinträchtigen Sie den Lebensraum von Igeln und Fledermäusen nachhaltig! Ein Ultraschallgerät sollte also immer nur eine kurzzeitige Lösung sein und als aller letztes Mittel dienen, wenn unsere vorhergehenden Tipps nicht geholfen haben.

Zusammenfassung

Im Handel gibt es viele hilfreiche Dinge, um Tiere im Garten abzuwehren. Mit Ausnahme der Ultraschallgeräte sind es meist allerdings riskante chemische Mittel. Einen preisgünstigeren und tierschonenderen Schutz bieten da bewährte Hausmittel. Wenn Sie wissen, wie sie diese richtig anwenden, können Sie Katzen, Ameisen und Co. schnell loswerden und sich bald wieder über die ersehnte Ruhe in Ihrem Garten freuen.

Weitere Gartenratgeber