Hecken schneiden: So machen Sie es richtig

Larissa Köberlein | Lesedauer: 5 Minuten | 06.09.2022

Zumindest einmal pro Jahr sollte im eigenen Garten ein radikaler Heckenschnitt durchgeführt werden. Grundsätzlich handelt es sich dabei um keine Raketenwissenschaft. Dennoch gibt es wichtige Dinge wie beispielsweise die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beachten. Wir haben für Sie die besten Tipps, wie Sie den Rückschnitt der Heckenplanzen richtig durchführen können.

Hecken schneiden

Wann sollte ich die Hecke schneiden?

Wer seine Hecke richtig schneiden möchte, sollte sich dabei zwei Termine in seinem Kalender notieren:

  • Hauptschnitt im Februar

  • Pflegeschnitt im Juni

Der beste Zeitraum, um die Hecke zu schneiden, ist im zeitigen Frühjahr Mitte bis Ende Februar. Das liegt vor allem daran, dass zu diesem Zeitpunkt die Triebe noch nicht richtig im Saft stehen. Deshalb vertragen die Hecken zu diesem Zeitpunkt den Rückschnitt besser.

Der frühe Zeitpunkt für das Hecken schneiden hat aber auch noch einen anderen Grund: Die Vögel. Denn zu diesem Zeitpunkt hat die Brutzeit noch nicht begonnen. Somit besteht auch keine Gefahr, dass Sie beim zurückschneiden neu angelegte Nester zerstören könnten.

Nach dem Hecke schneiden im Februar brauchen die Pflanzen ein paar Wochen, um sich zu regenerieren. Deshalb treiben sie oftmals erst im Mai wieder aus und sehen bis dahin sehr gepflegt aus. Der zweite Rückschnitt erfolgt dann im Juni um den Johannistag am 24. Juni. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Schnitt allerdings sehr dezent ausfallen. Die neuen Zweige sollten Sie maximal um ein Drittel zurückschneiden. Alles andere würde den Pflanzen in dieser Zeit des Jahres zu viel Substanz kosten.

Nach dem Hecke schneiden im Sommer ist die Arbeit für das Jahr erledigt. Im Herbst ist es nicht mehr erforderlich, die Büsche zu schneiden. Den Rest des Jahres hat die Pflanze nun Zeit, um in Ruhe zu wachsen und zu gedeihen.

Das Rechtliche: Wann ist Hecken schneiden erlaubt?

Viele sind jetzt vielleicht hellhörig geworden und fragen sich: Hecke schneiden im Sommer: Ist das nicht verboten? Es gibt tatsächlich Gesetze, in denen geregelt ist, wann das Hecke zurückschneiden erlaubt ist.

Die genauen Bestimmungen dazu finden sich im Bundesnaturschutzgesetz. Dort ist beispielsweise nachzulesen, dass der radikale Heckenschnitt zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten ist.

Ein Pflegeschnitt ist allerdings auch in diesem Zeitraum erlaubt. Der Hintergrund für das Verbot ist der Schutz unserer Tiere, insbesondere der Vögel. Viele heimische Vogelarten sind im Frühjahr auf der Suche nach Brutplätzen. Hecken und Büsche sind dabei sehr beliebte Orte. Für einen ausreichenden Vogelschutz beim Heckenschnitt sollten Sie deshalb auch immer prüfen, ob Vögel in den Sträuchern nisten.

Wer sich nicht an die Regeln hält, muss beim Hecke schneiden mit einer Strafe rechnen. Dass es sich dabei um keinen Kavaliersdelikt handelt, zeigt der Strafrahmen. Denn wenn Sie Ihre Hecke außerhalb des erlaubten Zeitraums roden, droht ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Die Strafen fallen in den einzelnen Bundesländern allerdings sehr unterschiedlich aus, wie folgende Beispiele zeigen:

  • Bayern: 50 bis 15.000 Euro

  • Mecklenburg-Vorpommern: 100 bis 100.000 Euro

  • Nordrhein-Westfalen: 40 bis 12.500 Euro

  • Rheinland-Pfalz: 52 bis 10.260 Euro

  • Sachsen: 50 bis 15.000 Euro

Die gleichen Vorschriften sind auch zu beachten, wenn Sie eine Hecke auf Ihrem Privatgrundstück entfernen möchten. Grundsätzlich ist jeder Besitzer zwar dazu berechtigt, eine Hecke zu entfernen. Allerdings müssen Sie auch dabei den Verbotszeitraum zwischen dem 1. März und dem 30. September beachten.

Was brauche ich zum Hecken schneiden?

Wer seine Bäume und Sträucher im eigenen Garten schneiden möchte, benötigt dafür auch die richtige Ausstattung. Folgendes Equipment ist erforderlich beziehungsweise ratsam:

  1. Heckenschere

  2. Rosenschere bzw. Gartenschere

  3. Maurerschnur

  4. Pfähle

  5. Arbeitshandschuhe

  6. Schutzbrille

  7. Gehörschutz

Das mit Abstand wichtigste Werkzeug beim Hecken schneiden ist eine gute Heckenschere. Hier besteht die Auswahl zwischen Handscheren und Motorscheren. Für kleine Hecken mit dünnen Zweigen ist eine Hand-Heckenschere völlig ausreichend. Wenn die Triebe ein wenig dicker sind, empfiehlt sich hingegen eine Motor-Heckenschere. Hier gibt es die Wahl zwischen Akku-Heckenscheren und Benzin-Heckenscheren. Elektro-Heckenscheren mit Stromkabel haben hingegen heutzutage ausgedient, da die Akkus bereits sehr lange halten.

Eine zusätzliche Gartenschere oder eine Rosenschere hilft dabei, nach dem Schnitt mit der Heckenschere noch kleine Korrekturen durchzuführen. Das Totholz im Inneren der Hecke können Sie damit sehr gut entfernen.

Die Maurerschnur sowie Pfähle benötigen Sie, wenn der Heckenschnitt besonders exakt ausfallen soll. Die Schnur spannen sie zwischen die zwei Pfähle – so bildet sie genau die Linie ab, an der Sie die Hecke gerade schneiden können.

Sicherheit spielt eine große Rolle beim Heckenschnitt. Wer sehr dornige Hecken in seinem Garten hat, sollte sich spezielle schnittfeste Rosenhandschuhe besorgen. In allen anderen Fällen sind normale Arbeitsschuhe ausreichend. Bei der Arbeit mit einer Motor-Heckenschere sind darüber hinaus eine Schutzbrille und ein Gehörschutz ratsam.

Wie schneide ich die Hecke richtig?

Das Wetter spielt eine wichtige Rolle beim Heckenschnitt. Beim Hauptschnitt im Februar sollte die Außentemperatur nicht unter minus fünf Grad Celsius liegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Schnitte nicht richtig verheilen. Beim Pflegeschnitt im Juni sollte die Hecke nach Möglichkeit bei bewölktem Wetter geschnitten werden. Generell sind Hecken zu dieser Jahreszeit am späten Nachmittag weniger empfindlich. Dann hat sich der Saft aus den Blättern bereits wieder in die Stämme zurückgezogen.

Nachdem das passende Werkzeug bereitliegt, können Sie mit dem Heckenschnitt beginnen. Dafür spannen Sie zunächst einfach die Schnur entlang der gewünschten Schnittkante. Die Hecke sollten Sie daraufhin in Trapezform schneiden. Das heißt: Der obere Teil fällt schmaler aus als der untere. Dadurch entwickeln die Pflanzen einen gleichmäßigen Wuchs und bleiben stabil.

Ein häufiger Fehler beim Hecken schneiden sind Dellen in der Krone. Deshalb ist es wichtig, die Heckenschere mit beiden Armen waagerecht zu halten. Der Schnitt wird besonders gleichmäßig, wenn Sie die Arme beim Schneiden möglichst wenig bewegen.

Zusammenfassung

Der Hauptschnitt der Hecke erfolgt im Februar, ein Pflegeschnitt im Juni. Zu beachten sind dabei die gesetzlichen Vorgaben: Von März bis September ist der Radikalschnitt zum Schutz von Brutnestern verboten.

Das wichtigste Tool zum Schneiden der Hecke ist eine gute Heckenschere. Darüber hinaus benötigen Sie geeignete Schutzausrüstung sowie Hilfsmittel für den geraden Schnitt.

Beim Schneiden der Hecke ist es wichtig, auf die Wetterbedingungen zu achten. Der Schnitt selbst sollte trapezförmig erfolgen. Die Schere sollte waagerecht gehalten und die Arme so wenig wie möglich bewegt werden.

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